Radrennen um den Rino-Cup übertrifft alle Erwartungen – Zabel und Servay auf dem Podest

Am Wochenende war es soweit, bei herrlichem Radsportwetter fand der 19. Rino Cup im Herzen von Biberach statt. Spannende Radrennen konnten von vielen begeisterten Zuschauern verfolgt werden und gleich zwei Biberacher landen in ihren Altersklassen unter den Top 3. Julia Servay hat in ihrer Altersklasse U17 mit ihrem zweiten Platz das beste Ergebnis für den RSC Biberach erzielt.

Das Heimrennen wurde als Rundstreckenrennen auf einem 2000m langen Rundkurs mit Start und Ziel Stadthalle ausgetragen, um 10.30 Uhr fiel der Startschuss für die männliche Jugend U17, gemeinsam mit den Juniorinnen U19 und der Frauen bzw. Elite-Frauen Klasse. Die Renndistanz betrug 40 Kilometer.

Start des Rennens der Jugend U17, Juniorinnen U19 und der Frauen bzw. Elite-Frauen Klasse. (Foto: Christian Lübon)

Luan Elsäßer vom KJC Ravensburg entschied bei der U17 das Rennen für sich. Elsäßer ist in Biberach kein Unbekannter, nachdem er bereits im Vorjahr das Rennen des Rino-Cups in der Altersklasse U15 für sich entschieden hatte. Nach ihm kamen als Zweiter Joel Müller vom RV Frisch Auf Neuhausen und erneut ein Ravensburger – Pius Kühnle – ins Ziel. In der Kategorie Juniorinnen U19 siegte Clara Jäger vom Team RBW Radsport BadenWürttemberg vor Emily Fuchs. Dritte wurde Emilia Don vom Team Wipotec RLP Juniorinnen. Das Rennen der Elite Frauen gewann die zwanzigjährige Isabel Kämpfert vom Team Stuttgart vor Sabrina Zwick (RSC Kempten) und Jeannine Menia (RC 1886 Villingen).

Luan Elsäßer bei der entscheidenden Attacke. (Foto: Christian Lübon)

Der Biberacher Oberbürgermeister Norbert Zeidler ließ es sich am Sonntag morgen nicht nehmen, persönlich den Startschuss für das folgende Rennen der männlichen und weiblichen U11-Jugend zu geben. Zeidler hieß alle angereisten Sportler in Biberach herzlich willkommen.

Oberbürgermeister Norbert Zeidler. (Foto: Bernhard Lingenhöle)

Willi Kreuchauf vom RSV Sonthofen sammelte hier im Rahmen des BaWü Schüler Cups 2023 der Sparkassen Versicherung die ersten Punkte in der Alterskategorie U11. Alle Schülerrennen an diesem trockenen Sonntag wurden als erste Etappe des BaWü Cups der SV Versicherung gewertet. Auf Rang 2 landete Jakob Gerbes vom RSV Edelweiß Oberhausen gefolgt von Jonas William Leuchtner (RSV Wanderlust Ebringen). Johanna Emma Olbert war vom Radsport Rhein-Neckar die einzige weibliche Teilnehmerin der U11. Bei den Schülern der U13 siegte Ludwig Hannes vom RSV Irschenberg. Lisa Weisser vom SC Hausach sammelte als Siegerin die ersten Punkte des Schülercups weiblich U15 als auch Lina Seidler (KJC FEO Team Ravensburg) bei der getrennt gewerteten Kategorie U13.

Interessant für die Biberacher wurde es im fünften Abschnitt des Rino-Cups. Denn hier war der RSC Biberach gleich dreimal vertreten. Das Rennen der männlichen U15 wurde gemeinsam mit den Schülerinnen der U17 mit einer Renndistanz von 32 Kilometern ausgetragen. Julia Servay war in diesem Jahr die einzige weibliche Vertretung des RSC. Servay schlug sich wacker auf einem für sie ungewohnten Kurs und wurde mit Platz 2 hinter Nora Hübner (RSC Linden) belohnt. Denn Julia Servays Hauptaugenmerk liegt auf der Bahn und nicht auf Rundstrecken- bzw. Kriteriumrennen. Umso mehr freute sich diese über den zweiten Platz bei der hügeligen Strecke.

Julia Servay vom RSC auf dem Weg zum Podium. (Foto: Christian Lübon)

In der männlichen Altersklasse U15 waren mit Timo Zabel und Anton Eichner zwei weitere Biberacher vertreten. „In den ersten zwei Runden bin ich noch mit der Spitze mitgefahren. Ab der dritten Runde bei der Bergwertung bin ich dann trotz der Anfeuerung der vielen Zuschauer abgefallen. In der späteren Vierergruppe bin ich gut mitgekommen und habe in der letzten Runde am Berg nochmal die Kräfte gesammelt und weggesprintet. Mit gutem Abstand bin ich dann als Dritter über die Ziellinie gefahren“ so Zabel. Und auch sein Vereinskollege Anton Eichner muss sich mit seinem siebten Platz nicht verstecken: „Leider musste ich zweimal reißen lassen und war erst mal solo unterwegs. In den letzten Runden waren wir dann zu zweit. In der letzten Runde hatte ich mich genug erholt um im Endspurt den Platz 7 zu belegen.“

Timo Zabel an der Hardtsteige. (Foto: Christian Lübon)
Anton Eichner. (Foto: Christian Lübon)
Siegerehrung Schüler U15 mit Timo Zabel. (Foto: Bernhard Lingenhöle)

Mit einer leichten Verspätung gingen dann die Masters 2 und 3 – das ist die Altersklasse 40 bzw. 50 – gemeinsam mit den Junioren U19 ins Rennen. Erneut konnten die Zuschauer hier das klassische blau-gelbe Rino-Trikot sichten. Christian Klinder vertrat hier den RSC. Die Konstellation Alt versus Jung ist immer interessant. Bei dem diesjährigen Kurs wurde an der Hardtsteige klar, dass die die Masters den Jungen das Feld nicht überlassen würden. Die Erfahrung der Masters hat hier triumphiert. Bei den Junioren siegte Elias Hartmann vom RSC Kempten vor dem Ravensburger Lukas Walzer und Leonard Timm. Der Biberacher Christian Klinder wurde Fünfter. Bei den Masters konnte Markus Westhäuser vom Bike -o- Rado Racing Team das Rennen mit klarem Vorsprung für sich entscheiden.

Christian Klinder auf der rasanten Abfahrt. (Foto: Christian Lübon)
Markus Westhäuser triumphiert souverän. (Foto: Christian Lübon)


Wie bereits prognostiziert wurde die 350m lange Hardtsteige zum gnadenlosen Scharfrichter des Rino-Cups. Womit der RSC jedoch nicht gerechnet hatte war, dass die Hardtsteige zum Publikumsmagneten an diesem Nachmittag werden würde. Sowie links und rechts auf dem Gehsteig und noch mehr auf der Wiese Richtung Tennisplatz staunten die Biberacher über die Kräfte und Ausdauer, welche im Radsport von Nöten sind. Vielleicht wird sich die Hardtsteige im Frühjahr beim Rino-Cup genauso in die Herzen der Biberacher einbrennen, wie der Paterberg bei den belgischen Radsportfans. Die ersten Parallelen konnte man schon erkennen. Fair wurden hier alle Sportler angefeuert, was erneut die Sportbegeisterung der Biberacher zeigt.

Die Hardtsteige mit einer Stimmung wie am Paterberg. (Foto: Christian Lübon)

Der 400m lange Paterberg in Ostflandern gilt als Mekka unter den Radsportfans. Mit einer Steigung von bis zu 20 Prozent ist diese Kopfsteinpflasterstraße von der Flandernrundfahrt nicht mehr wegzudenken. Hierhin pilgern Anfang April Tausende von Radsportfans um diesen Frühjahresklassiker zu verfolgen. Es herrscht an diesem Tag entlang der Paterkirche volksfestähnliche Stimmung.

Das achte und letzten Rennen des Tages war das Hauptrennen der Elite Amateure. Leider konnte der Lokalmatador Richard Kimmich krankheitsbedingt nicht starten. Aber trotzdem bekamen die Zuschauer sowohl an der Hardtsteige, als auch an der Jugendmusikschule und auf dem Marktplatz Radsport vom Feinsten geboten. Sage und schreibe dreißigmal, musste in dieser Kategorie die Hardtsteige bezwungen werden. Bei der anschließenden Abfahrt wurden Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 70km/h erreicht, bevor es auf Höhe Bäckerei Traub schon wieder zu einem leichten Anstieg kam. David Scott vom RSV Sturmvogel 1927 Wattenscheid-Leithe stand hier vor der Doppelspitze Dario Rapps und Jonas Schmeiser vom RSC Kempten am Sonntagabend auf dem Podest im Biberacher Stadtgarten.

Niemand konnte David Scott an der Hardtsteige folgen. (Foto: Christian Lübon)

Neben der positiven Resonanz der Biberacher Zuschauer war es sehr erfreulich, dass dieser Renntag mit nur einem Einzelsturz – der Fahrer trug Schürfwunden und keinen Frakturen davon – unfallfrei zu Ende ging. Dies war auch der guten Absicherung der Strecke durch die vielen ehrenamtlichen Helfer zu verdanken. Das Fazit von Lars Weggenmann, Cheforganisator des Rennens und kommissarischer Vorsitzender des RSC Biberach, fiel sehr positiv aus: „Wir hatten dieses Jahr ein starkes Starterfeld und auch die Rückmeldung sowohl der Fahrer und Vereine als auch der Stadt Biberach hat gezeigt, dass sich der ganze Aufwand definitiv gelohnt hat.“ Für die verbleibende Rennsaison steht für den RSC noch das fest etablierte Biberacher Stadionrennen und die Teilnahme an BaWü-Schülercup an.

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